Am 12. Oktober traf der Taifun Hagibis (Kategorie 5) auf Japan und richtete verheerende Schäden an.
Wir hatten Glück im Unglück: unsere Ferien konnten wie geplant statt finden, waren aber auf der "feucht-fröhlichen" Seite mit viel Nass von oben und unten. Herbsttechnisch waren wir auf der zu frühen Seite, und die verfärbten Blätter die es schon hatte, wurden alle vom Taifun heruntergeholt.
Osaka
15. bis 18. Oktober
Unsere Verbindung von Tokyo nach Osaka war glücklicherweise wieder offen und befahrbar als wir landeten. Die Durchsagen von Ausfällen und Umleitungen wegen Überschwemmungen zeigten uns, welches Glück wir hatten.
Unser Aufenthalt in Osaka wurde von Regenwolken überschattet, den einzigen sonnigen Tag verbrachten wir auf Kōya-san. Der Besuch beim Schloss wurde trotz schlechtem Wetter nicht verschoben, und das benötigte Foto an der gleichen Stelle wie die Besuche zuvor gemacht. Was durch einen Zufall anfing, ist jetzt zur Tradition geworden.
Kōya-san (Osaka)
16. Oktober
Umgangssprachlich wird eine Gruppe von Bergen, die südlich von Osaka liegt, so bezeichnet. Der Name war ursprünglich der Beiname eines dortigen buddhistischen Kongōbu-Tempels, welcher die gesamte Hochebene mit zahlreichen Untertempeln umfasst.
So oder so, ich habe mich bei meinem ersten Besuch in Japan in diesen Ort "verguckt" - glücklicherweise gab es einen Tag Sonnenschein den wir ausnutzen konnten um wieder durch die alten Gräber zu spazieren und unsere Schuhe dabei so richtig schön einzusauen.
Kaiyūkan (Osaka)
18. Oktober
Das Aquarium in Osaka ist eines der grössten Aquarien der Welt. In der Mitte des Gebäudes steht ein riesiger Tank, der unter anderem zwei Walhaie und Mantarochen beherbergt. Darum herum sind weitere Tanks und Ausstellungen angelegt: Seehunde, Pinguine, Riesenkrabben, eine Ausstellung zur Arktis, und vieles mehr.
Reise nach Hakuba
18. bis 21. Oktober
Wie bei jeder Reise nach Japan stand auch dieses Mal ein Besuch bei den Gasteltern an. Wir kam Freitags spät an, wurden Samstag früh morgens ins Auto gepackt, nach Hakuba transportiert (mit vielen Zwischenstops), gut verköstigt und am Sonntag das gleiche Spiel zurück. Montag morgen wurden wir dann zu einer etwas weniger frühen Uhrzeit auf den Bus nach Kawaguchiko gesetzt.
Kawaguchiko
21. bis 26. Oktober
Die Wettergötter waren langsam gnädig, so hatten wir wenigstens einen Tag mit purem Sonnenschein in Kawaguchiko. Die anderen Tage waren eine Mischung aus nass, nebelig und bewölkt.
Die Aussichtspunkte sind sich anscheinend diese Art von Wetter gewöhnt: man konnte ein retuschiertes Foto von sich kaufen, in den der Fuji hinein kopiert wird - denn sehen konnte man ihn selten hinter all diesen Wolken.
Wir richteten unser Tagesprogramm nach dem Wetter:
Schrein bei Regen, Park bei Sonne - und alles was in der Nähe vom Hotel war, wurde besucht wenn es mal aufhörte zu Regnen.
Kitaguchi-hongu (Kawaguchiko)
22. Oktober
Zum Schrein führt - wie so oft - ein Weg gesäumt von alten Steinlaternen. Dieser Schrein ist zudem von tausendjährigen Zedern-Bäumen umgebene.
Es war ein richtiger Herbsttag, so wie wir sie auch in der Schweiz kennen. Trotzdem, der Hochnebel zusammen mit dem Regen liess die Anlage in einer mystischen Stimmung erscheinen - manchmal kann dieses Wetter eben doch auch ganz hübsch sein.
Hakkai Park (Kawaguchiko)
23. Oktober
Neuer Tag, neues Glück, besseres Wetter. Die Wetterfrösche hatten recht, und wir hatten wunderschönen blauen Himmel. Also war frühes aufstehen und auf den ersten Bus hopsen angesagt. Erster Stop: Hakkai Park - ironischerweise wussten wir von ihm nichts, aber er war genau bei der Station an der wir aussteigen wollten.
Das Pärklein besteht aus einer kleinen Wasseranlage mit Kois und einer Hütte mit einem Wasserrad. Im Hintergrund ist der Fuji zu sehen, hauptsächlich seine frisch beschneite weisse Spitze. Das war das erste Mal diesen Herbst / Winter dass der Fuji eine weisse Spitze gekriegt hat.
Oshino Hakkai (Kawaguchiko)
23. Oktober
Kleines Dorf in malerischer Umgebung mit acht Teichen und Blick auf den Fuji. Es befindet sich zwischen den Seen Kawaguchiko und Yamanakako. Die acht Teiche haben Zuläufe vom Fuji, welche das Wasser filtern so dass sehr klares Wasser in den Teichen ist.
Vom Hakkai Park bis zu diesem Plätzchen, waren es keine zehn Minuten Fussweg. Doch im Gegensatz zum Park, wo wir alleine waren, herrschte hier reges Treiben mit vielen Touristen.
Yamanakako Hananomiyako (Kawaguchiko)
23. Oktober
Ein Blumengarten, der so liegt, dass er berühmt ist für die Fotografien welche ein Blütenmeer im Vordergrund und den Fuji im Hintergrund zeigen. Der Park wird so bepflanzt, dass vom Frühling bis in den Herbst hinein immer blühende Pflanzen vorhanden sind, die für die berühmten Fotos benötigt werden.
Während unseres Aufenthalts im Park, konnten wir zusehen, wie die Wolken vom Meer her immer näher an den Fuji drückten und ihn langsam umschlossen.
Iyashinosato (Kawaguchiko)
23. Oktober
Das Dorf wurde 1966 durch ein Erdrutsch zerstört. 40 Jahre später wurde es rekonstruiert, inklusive der traditionellen Strohdächer und ist heute ein Museumsdorf. So können Besucher nicht nur etwas über traditionelles japanisches Handwerk lernen, sondern auch direkt vor Ort zugehörige Produkte kaufen.
Wir hatten Glück mit unserem Besuch, es nieselte nur immer wieder, aber regnete nicht richtig. Einer der anwesenden Kunsthandwerker stellte unter anderem kleine Figuren her, die man überall im Dorf finden konnte. Bei seinem Laden reichte er uns Samen, mit denen wir die neugierigen Spatzen aus der Hand füttern konnten (und wir kauften eine Kappatasse).
Hakone
26. bis 28. Oktober
Unsere Anreise nach Hakone war ein wenig abenteuerlicher als geplant: der Taifun hatte dieser Gegend sehr viel Wasser beschert, was einige Unterspülungen und Erdrutsche zur Folge hatte. Wir hatten aber extremes Glück, nicht von Tokyo her anzureisen. So hatten wir zusammen mit einem anderen Paar den Bus für uns alleine - bei der Abreise Richtung Tokyo, wurden wir gestapelt...
Das Wetter gab sich ordentlich Mühe, unser Hotel war genial mit eigenem Onsen und hervorragendem, traditionellem Abendessen.
PS: Die Piratenschiffe hatten römische Galionsfiguren am Bug, und auf dem Deck konnte man sich mit Napoleon oder Piraten fotografieren.
Hakone Gora Park (Hakone)
26. Oktober
Nach unserer ungewöhnlichen Anreise und dem aufsuchen unseres Hotels, entschieden wir uns den Botanischen Garten von Hakone zu besuchen.
Der Garten wurde 1914 eröffnet und ist somit der erste Garten im französischen Stil in Japan. Abgesehen davon, bietet der Garten viele verschiedene Anlagen, wie beispielsweise den Teegarten und mehrere tropischen Gewächshäuser.
Das besondere an diesem Garten, insbesondere an den Gewächshäusern, ist die Art und Weise wie verschiedenste Dekorationen mit eingebaut wurden. So waren in Einem lauter Käferstatuen eingebunden, und in einem anderen waren die Pflanzen in künstlerischen Töpfen gepflanzt worden.
Hakone-en Aquarium (Hakone)
27. Oktober
Das besondere an diesem Aquarium - abgesehen davon, dass wir darüber gestolpert sind, und es nicht geplant war - ist der Wassertank in der Mitte des Hauptgebäudes (ähnlich wie in Osaka, nur deutlich kleiner) in dem eine Taucher die Tiere füttert, inklusive einem Rochen. Wir wussten definitiv nichts von den Zähnchen die Rochen haben, oder wie ihr Mund aussieht - jetzt wissen wir es! Es gab aber auch noch andere Ausstellungen, wie die der Schildkröten und der Amphibien. Ein kleines Aquarium, und im Vergleich und für japanische Verhältnisse auf der teueren Seite, aber es hat sich definitiv gelohnt!
Tōkyō
28. bis 1. November
Die Reise von Hakone nach Tōkyō war umständlich, aber es wurde sich grosse Mühe gegeben, es so angenehm wie möglich zu gestalten. Wir waren jedenfalls froh, den Stau auf der anderen Seite der Strasse zu sehen und nicht darin festzustecken.
Unsere letzten Tage unserer Ferien in Tōkyō waren eher auf der gemütlichen Seite. Ich hatte langsam aber sicher die Nase voll davon nass ins Hotel zurück zu kehren. Wenn das Wetter mitspielte, ging es dann trotzdem raus an die frische Luft. So machten wir auch dieses Mal einen Tagesausflug nach Kamakura bei schönem Wetter.
Kamakura (Tōkyō)
30. Oktober
Eines schönen Tages machten wir uns auf den Weg nach Kamakura. Teilziel des Tages: sehen was sich in den letzten 7 Jahren verändert hat.
Das erste was aufgefallen ist: es hat viel mehr Touristen! Etwas das uns schon durch die ganzen Ferien verfolgt hat. Ein Grossteil der Touristen dürften Rugby-Fans gewesen sein. Das verpasste uns einen kleinen Dämpfer, und wir versuchten den Hauptattraktionen aus dem Weg zu gehen. Das führt dazu, dass wir mehr auf Entdeckungsreise gingen statt den vorherigen Besuch nachzustellen.
Zu guter Letzt noch etwa humorvolles: Ich meldete mich täglich zuhause um zu sagen "ja wir leben noch, nein wir sind nicht ertrunken". Da dies aber schnell langweilig wird, waren meine Lebenszeichen nachhause verpackt in lustige "Fun Facts" die mit am Tag über den Weg gelaufen sind - angefangen hatte es als ein Witz, geendet hat es in einer Sammlung lustiger Texte. Zuhause wurden sie überarbeitet und sind jetzt in meinem Fotoalbum verwegt, oder eben hier: